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Freitag, 19.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Engineering Campus: Großprojekt im Bauausschuss

Auch für die Stadträte gehen diese Woche die Pfingstferien zu Ende. Am Donnerstag wird es für den Bauausschuss gleich mit einem Milliardenprojekt Ernst: Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan “Engineering Campus Augsburg” steht auf der Tagesordnung.

“Das Aufstellungsverfahren wird mit Priorität 1 A betrieben, die Bearbeitung erfolgt mit höchster Priorität”. So steht es in der Beschlussvorlage. Die Verwaltung hat bereits vorgearbeitet. Am 22. Januar war der Masterplan des Schweizer Städteplaners Prof. Kees Christiaanse im Stadtrat vorgestellt worden (die DAZ berichtete). Seit Mai liegt den Stadträten ein Vorentwurf des Bebauungsplanes Nr. 900 “Engineering Campus Augsburg” vor, einschließlich vorläufigem Umweltbericht.

Auf dieser Basis soll nun beschlossen werden, in einem Parallelverfahren sowohl den Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan als auch den Bebauungsplan für das 63 Hektar große Areal an der B 17 im Süden Augsburgs zu erstellen. 316.000 m² gemischt genutzte Bauflächen sollen entstehen, in einer gestalterischen Qualität, die sich nachhaltig von allem abhebt, was Augsburg bisher an Gewerbegebieten zu bieten hat.

Vorgesehen sind Nutzungen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung und wissenschaftsnaher Dienstleistung. Spezielle Nutzungen wie ein Gründerzentrum, Gastronomie, temporäres Wohnen, ein Hotel und eine internationale Schule sollen das hochtechnologische Angebot abrunden.

“Carbon-Tower” als weithin sichtbarer Merkpunkt

Das Höhenniveau der baulichen Anlagen soll dabei von ca. 6 m im Inneren des Gebietes bis zu ca. 18 m in den Randbereichen ansteigen. Drei 60 bis 70 m hohe Hochhäuser, darunter das zentrale mit dem Arbeitstitel “Carbon-Tower”, werden weithin sichtbare Merkpunkte des Engineering Campus darstellen. Besondere Bedeutung wird dem Grünordnungs- und Freiflächenkonzept zukommen. Die Parkanlage des Universitätscampus soll nach Süden bis zur Bürgermeister-Ulrich-Straße fortgeführt und zu einer gesamtstädtischen, für alle Nutzer durchlässig und durch verschiedene öffentliche Funktionen be- und erlebbar gestaltete Grünverbindung bis zum neuen Fußballstadion entwickelt werden.

Die nächsten Schritte auf dem Weg zum “Engineering Campus Augsburg” sind die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden, sonstigen Träger öffentlicher Belange, Nachbargemeinden und städtischen Dienststellen und die Erstellung einer Reihe von Gutachten. Für die derzeit landwirtschaftlich genutzten Privatflächen wird – im Sinn einer raschen Verwirklichung der städtebaulichen Absichten – voraussichtlich ein Umlegungsverfahren durchgeführt.

Luftansicht des Engineering Campus Augsburg von Westen