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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Theatersanierung: Architekten mischen sich ein

Der Augsburger Kreisverband des Bund Deutscher Architekten (BDA) hat sich in Sachen Theatersanierung zu Wort gemeldet. Die Stadt solle die Planung, um den Neubau der Multifunktionsspielstätten, Infrastruktur, Probebühnen, Orchesterprobensaal und der Werkstätten als Chance für einen öffentlichen Prozess auffassen und mit dem Umfeld abstimmen.

„Mit Blick auf eine moderne inhaltliche Ausrichtung des Theaters sollte so im Vergleich von Alternativen die funktional wie städtebaulich beste Lösung gefunden werden“, wie Architekt Frank Lattke am heutigen Donnerstag in einer Pressekonferenz des BDA ausführte. Dabei erklärte Lattke zusammen mit seinen Kollegen Roman Adrianowytsch und Hans Schuller, dass ein lebendiges Theater ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsfähigen Augsburger Kulturlandschaft sei, weshalb die vom Bürgerbegehren „Initiative Kulturelle Stadtentwicklung Augsburg“ angestrebte Blockade nicht als hilfreich betrachtet werden könne. Dennoch sei es so, dass sowohl Kritiker wie Befürworter der Theatersanierung nicht so weit auseinander liegen würden, so Lattke: „Beide wollen ein Stadttheater in Augsburg.“ Um den Streit um die bessere Sanierung zu versachlichen, sei nun aber die Stadt gefordert, das Projekt „besonders offen und sorgfältig mit hohem Maß an wirtschaftlicher, kultureller städtbaulicher und architektonischer Verantwortung fortzuführen“.

Neubauten sollen einem offenen Planungsprozess unterworfen werden

Die begonnene Sanierungsplanung des Großen Hauses durch den Kollegen Architekt Walter Achatz schaffe die notwendigen Grundlagen für die Ertüchtigung des Bauwerks. „Die Tatsache, dass Fördergelder in erheblicher Höhe zur Verfügung stehen, darf jedoch nicht den Eindruck erwecken, dass jetzt für den Neubau alternativlos nur ein Konzept umgesetzt werden kann. Der jetzige Umbruch bietet die Chance, „Theater“ neu zu begreifen und zukunftsfähig zu machen. Hier wurden die Weichen mit der Neubesetzung des Intendanten André Bücker in die richtige Richtung gestellt“, so Lattke, der mit seinen Mitstreitern Hans Schuller und Roman Adrianowytsch die Stadt aufforderte, „Schwellen abzubauen und ein lebendiges, für alle Alters- und Interessensgruppen akttraktives Theaterquartier zu inszenieren“. Der BDA plädiert darüber hinaus dafür, die baulichen Lösungen des Neubaus nördlich des Stadttheaters durch einen offenen Planungsprozess klären zu lassen, um echte Alternativen unter Berücksichtigung des städtebaulichen Umfelds zu entwickeln und in der fachlichen Gegenüberstellung zur besten Lösung zu bekommen.

Foto: Hans Schuller, Frank Lattke, Roman Adrianowytsch (v.l.)