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Dienstag, 16.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Was ist aus der Augsburg AG entstanden?

Unter diesem Arbeitstitel fand am vergangenen Freitag ein Pressegespräch statt. Wirtschaftsreferent Andreas Bubmann stand Rede und Antwort zum Schicksal der Augsburg AG.

In seinem 100-Punkte-Wahlkampfprogramm hatte OB Dr. Kurt Gribl vor eineinhalb Jahren die Schaffung eines schlagkräftigen Wirtschaftsreferats angekündigt. Mit dem Wahlsieg wurde die Umstrukturierung der Aktivitäten der Stadt im Bereich Wirtschaftsförderung eingeleitet und damit auch das Ende der Augsburg AG. Die Hauptlast der Umwandlung und Rekommunalisierung der selbständig agierenden AG lag bei Andreas Bubmann, der im August 2008 seinen Dienst als Wirtschaftsreferent antrat.

Schritt eins war die Umwandlung der Augsburg AG in eine GmbH, die im Januar 2009 vollzogen wurde. Der Unterschied: Bei einer GmbH hat der Gesellschafter, also die Stadt Augsburg, Weisungsbefugnis gegenüber der Geschäftsleitung, bei einer AG nicht, so Bubmann. Der Vorstandschef der AG Gerhard Leypoldt musste gehen, mit dem Ex-Vorstand Michael Rölle ist man vor dem Arbeitsgericht. Geschäftsführer der Augsburg GmbH ist Andreas Thiel, vormals im Vorstand der AG. Die 25 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter der AG wurden zu gleichen Konditionen übernommen.

Grafik: DAZ

Keine zusätzlichen Belastungen für die Stadt

Nimmt heute ihre Tätigkeit auf: die Kongresshalle Augsburg Betriebs GmbH

Nimmt heute ihre Tätigkeit auf: die Kongresshalle Augsburg Betriebs GmbH


In einem zweiten Schritt wurden die Tätigkeitsfelder der Augsburg GmbH – Messewesen, Regionalmarketing und Kongresswesen – auf die “Augsburger Schwabenhallen Messe- und Veranstaltungs GmbH” (ASMV, Interims-Geschäftsführer: Wolfgang Färber) und die beiden neu gegründeten Gesellschaften “Regio Augsburg Wirtschafts GmbH” (Geschäftsführer: Andreas Thiel) und “Kongresshalle Augsburg Betriebs GmbH” (Geschäftsführer: Götz Beck) übertragen. Aufgegeben wurde der Auslandsbereich der Augsburg AG und das Büro in Bangkok. Die Augsburg GmbH selbst übt seit dem 1. August kein operatives Geschäft mehr aus und wird zum Jahresende rekommunalisiert.

Zusätzliche Belastungen für die Stadt entstehen laut Bubmann und Augsburg-GmbH-Geschäftsführer Thiel durch die Umwandlung nicht. Für 2009 hätten der Augsburg AG ohnehin 735.000 Euro zugestanden, 235.000 Euro an Haushaltsmitteln aus dem Haushalt 2009 und weitere 500.000 Euro aus einem Werbevertrag, bei dem die Stadt zugunsten der AG auf die Einnahmen verzichtet hatte. Die erste Hälfte dieses Budgets floss im 1. Halbjahr 2009 an die Nachfolgerin Augsburg GmbH, die daraus die Abwicklung der Augsburg AG bestritt, einschließlich der sechsstelligen Abfindungszahlung an Ex-Vorstand Leypoldt. “Das ging auf”, so der Wirtschaftsreferent. Der Rest des Augsburg-AG-Budgets wird im 2. Halbjahr direkt an die neu gegründeten GmbHs fließen.

Auch im Betrieb rechnet Bubmann mit maximal den selben Kosten wie bislang für die Augsburg AG. Die Regio Augsburg Wirtschafts GmbH wird nämlich – anders als die Augsburg AG – von den beiden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg mitfinanziert und erhält Fördermittel vom Freistaat und der EU in Höhe von 482.000 Euro jährlich. Bei der Kongresshalle Betriebs GmbH setzt der Wirtschaftsreferent auf Synergieeffekte mit der Regio Augsburg Tourismus GmbH: Diese hat bereits eine Tagungs- und Kongressabteilung und mit Götz Beck den selben Geschäftsführer.