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Freitag, 19.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

“Das war sehr bewegend!”

GMD Dirk Kaftan über das zweite Konzert der “Zukunft(s)musik”

Auch Generalmusikdirektor Dirk Kaftan hat sich am Dienstagabend neue Töne im “tim” angehört. Im telefonischen Kurzinterview mit Frank Heindl zeigte er sich rundum begeistert:

DAZ: Herr Kaftan, wie fanden Sie die Atmosphäre gestern im TIM?

Dirk Kaftan: Sehr beeindruckend! Ich fand’s besonders toll, wie die Geschichte Augsburgs und die alten Webmaschinen den Weg in die Musik gefunden haben. Und dass die Männer, die vor vielen Jahren die Maschinen bedient haben, nun wieder dabei waren.

DAZ: Das hatte was Bewegendes …

Dirk Kaftan: Das war sehr bewegend! Durch die einfühlsame elektronische Verfremdung und Übertragung wurde der Rhythmus der Maschinen zu Musik, da wurden Lebensgeschichten mit Höhen und Tiefen erzählt.

DAZ: Wie gefällt Ihnen das TIM?

Dirk Kaftan: Auch das fand ich sehr beeindruckend. Die Räume haben eine ganz ausgezeichnete Atmosphäre für diese Musik geschaffen. Ich war vorher nur einmal im Rohbau drin, hab mir schon damals die Webmaschinen angehört …

DAZ: … Sie haben die Maschinen nicht angeschaut, besichtigt, sondern angehört?

Dirk Kaftan: Genau, ich war schon damals begeistert von den verschiedenen Rhythmen und dem eigenen Charakter einer jeden Maschine.

DAZ: Und wie steht der Generalmusikdirektor generell zur Neuen Musik?

Dirk Kaftan: Die ist mir schon immer ein Anliegen. Natürlich liebe ich “alte” Musik, die ich dirigiere. Aber es ist auch unser Ziel, das Publikum an Neues heranzuführen – das probieren wir ja auch im “normalen” Konzertprogramm aus, zum Beispiel auch in der Zusammenarbeit mit dem Festival der 1000 Töne …

DAZ: Und wie ist das bei Ihnen mit der improvisierten Musik – hat Ihnen der jazzige Schluss gestern Abend gefallen?

Dirk Kaftan: Jazz habe ich ja früher selbst gemacht, ich habe Trompete und Klavier in einer Jazzband gespielt. Auch das war ganz großartig gestern! Die Band hat ja die Rhythmen der Webstühle nicht einfach übernommen, sondern sie elektronisch und akustisch mit viel Phantasie weitergesponnen und verwebt.