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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Schulprojekt: Jugendliche lernen Popmusik

„Unsere Show“ heißt das kulturelle Bildungsprojekt, das Schulreferent Hermann Köhler und der Popkulturbeauftragte Richard Goerlich am Freitag der Presse vorstellten. Das Schulprojekt ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, ein Instrument zu erlernen beziehungsweise ihre Stimme zu bilden, um gemeinsam Popmusik zu machen.

Ausgehend von dem bundesweiten Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ habe man einen Augsburger Weg gesucht, so der Schulreferent. An dem auf eineinhalb Jahre angelegten Projekt nehmen fünf Schulen teil: die Martinschule, die Löweneck-Volksschule, die St.-Georg-Volksschule, die Kapellen-Volksschule und die Agnes-Bernauer-Realschule.

Die Schüler erlernen seit Mai 2009 meist in Zweiergruppen und unter professioneller Anleitung ein Instrument oder erhalten Gesangsunterricht. Zur Auswahl standen den Jugendlichen E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Keyboard, Posaune, Trompete, Saxophon sowie viele perkussive und orientalische Instrumente. Köhler verspricht sich durch das musikalische Projekt einen positiven Effekt auf den gesamten Unterrichtserfolg. Der Popkulturbeauftragte Richard Goerlich betonte, dass man mit dem Projekt keine Casting-Show betreiben wolle. Im Vorgrund stehe die Breitenwirkung. Knapp 300 Schüler hätten sich angemeldet, 230 seien immer noch dabei.

Das große Ziel: „Unsere Show“

Markus Becker, Geschäftsführer des Downtown Music Institute, das den Unterricht zusammen mit den Musiklehrern der Schulen durchführt, schilderte den Ablauf des Projekts im Detail: Derzeit wird einmal wöchentlich unterrichtet, wobei den Schülern die Musikinstrumente im Gesamtwert von 20.000 Euro für die gesamte Dauer des Projekts gegen eine „Schongebühr“ von 8 Euro monatlich zur Verfügung gestellt werden. Mit den Instrumenten übernehmen die Schüler auch ein Stück Verantwortung. Der Instrumentalunterricht wird in der zweiten Phase des Projektes durch Band-Arbeit ergänzt. Der Grundgedanke hierbei: das Erlernen von Zusammenarbeit mit anderen.

Auch Jury-Bewertungen werden stattfinden, bei denen aber niemand ausscheidet. Erstmals vor Publikum werden die teilnehmenden Schulen in einem Halbfinale „ihre“ Shows präsentieren. Das große Ziel ist ein Auftritt auf der Bühne der Abschlussveranstaltung, die im Juli 2010 stattfinden wird: „Unsere Show“ mit den erfolgreichsten Einzeldarbietungen und Bandperformances aus den Halbfinals. Wer dort nicht musikalisch beteiligt ist, kann an einer als „Produktionsfirma“ agierenden Gruppe teilnehmen, die sich um die Promotion an den Schulen und das Organisatorische kümmert.

Die Kosten des kulturellen Bildungsprojekts seien mit 75.000 Euro „immens, aber gut angelegt“, so Schulreferent Hermann Köhler. Die Hälfte des Betrags schießt die Bayerische Staatsregierung aus ihrem Kulturfonds zu.

Markus Becker (Downtown Music Institute), Schulreferent Hermann Köhler, Popkulturbeauftragter Richard Goerlich, Silvia Poppe, Musiklehrerin der Kapellen-Schule, vorne die Schülerinnen Aylin Kininc und Dolunay Arman (jeweils von links)